Coach für Phytotherapie

Wer von euch hat nicht schon einmal einen Kamillen- oder Fencheltee getrunken als es ihm nicht gut ging?

Wenn ihr rezeptfreie Erkältungspräparate in der Apotheke kauft, sind diese zum Großteil auf Grundlage von Kräuterauszüge hergestellt.

Wir nutzen Arzneipflanzen in einer vielzahl im täglichen Leben ohne uns darüber bewusst zu sein.

Ich unterstüze Euch und eure Hunde gerne und berate euch, was wie helfen wird.

Was ist das?

Viele Heilpflanzen sind in der Lage, die Psyche eines Hundes positiv zu beeinflussen und seine Lebensqualität zu erhöhen.

Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten Heilweisen der Menschheit. Bereits in der Altsteinzeit nutzten die Menschen Heilkräuter, um Erkrankungen und Beschwerden zu lindern und zu heilen. Manche Wildtiere wie z. B. Wölfe, Rehe, Bären und Affen und auch Vögel nutzen Heilpflanzen, um ihre Beschwerden zu lindern. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass auch frühe Hominiden („Men- schenartige“) ebenfalls bereits bei Unwohlsein und Krankheit auf Heilpflanzen zurückgriffen.

Der Hund begleitet die Menschen seit ca. 40000 Jahren. Er war Freund, Gefährte, Jagdhelfer, Wäch- ter und Beschützer. Domestikation führt zu einer höheren Anfälligkeit für Krankheiten, auch wenn diese frühen Hunde vermutlich robuster waren als unsere heutigen. Wir können davon ausgehen, dass den vierbeinigen Gefährten mit Heilpflanzen geholfen wurde, wenn sie krank waren.

Hunde spielten eine große Rolle in der Antike. Sie waren noch immer Jagdgefährten, Hütehunde und unbestechliche Wächter von Haus und Hof, doch es gab auch einfache Haus- und Begleithunde. Zwergzüchtungen zeigen, dass auch Schoßhunde in Mode waren. Sogar Grabsteine wurden den vierbeinigen Lieblingen gesetzt. Hunde hatten einen großen materiellen aber auch persönlichen Wert, so dass auch sie medizinisch versorgt wurden. In römischer Zeit entfaltete sich der Stand der Tierärzte zur Blüte. In der Spätantike hatte besonders die Literatur über Pferdeheilkunde besondere Bedeutung.

Hildegard von Bingen (1098 - 1179)

Am Ende der Epoche der Klostermedizin steht Hildegard von Bingen. Sie war adliger Herkunft und ihre Eltern sahen für sie schon als Kind ein Leben im Kloster vor. Als Äbtissin verfasste sie mehrere Schriften, darunter auch zwei medizinische Werke (eigentlich ein Werk mit zwei Teilen), die die letz- ten der Epoche der Klostermedizin sind. Diese Werke sind unter den Namen Physica und Causae et Curae bekannt.

Kommission E

Die Phytotherapie ist Teil der wissenschaftlich orientierten Medizin. Um dies zu untermauern und auch dem steigenden Interesse der Bevölkerung an pflanzenheilkundlichen Arzneimitteln nachzu- kommen, wurde 1978 vom ehemaligen Bundesgesundheitsamt (BGA) eine interdisziplinäre Sach- verständigenkommission gebildet (gemäß § 25 [7]) AMG 76).

Nach seiner Auflösung wurde das heutige BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) die wichtigste Nachfolgebehörde des BGA.

Das aus vierundzwanzig Personen bestehende Expertengremium setzte sich aus Ärzten, Apothekern, Heilpraktikern, Pharmazeuten, Toxikologen, Biologen, Biometrikern und Mitarbeitern pharmazeutischer Firmen zusammen. Mindestens fünfzig Prozent der Experten mussten praktische Anwen- der sein. Die Mitglieder wurden alle drei Jahre aufgrund von Vorschlägen der Fachgesellschaften vom Bundesminister für Gesundheit neu berufen.

Die Kommission hatte zum einen die Aufgabe, pflanzliche Arzneimittel zuzulassen und zum anderen die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bekannter Arzneipflanzen (bzw. Teile von Arzneipflanzen) zu begutachten und zu bewerten. 378 pflanzliche Arzneidrogen wurden bearbeitet, für 341 Drogen wurde das Ergebnis der Untersuchung und Bewertung in Positiv- und Negativmonografien nie- dergelegt und im Bundesanzeiger veröffentlicht. Diese Monografien stellen eine Art Steckbrief dar, der die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit einer Arzneidroge aufführt und Informationen gibt über:

• Inhaltsstoffe

• Wirkungen

• Nebenwirkungen

• Kontraindikationen

• Wechselwirkungen

• Anwendungsempfehlungen

• empfohlene Dosierung (Einzel- und Tagesdosierung)

Von den 341 Drogen wurden 208 positiv beurteilt, während es für 133 Drogen kein ausreichendes wissenschaftliches Erkenntnismaterial gab oder die Anwendung mit einem zu hohen Risiko verbun- den war, sodass sich hier die Kommission für eine Negativmonografie (von der Anwendung wird abgeraten) oder eine Nullmonografie (weder Nutzen noch Risiken belegt) entschied.

ESCOP-Kommission

Die internationale wissenschaftliche Bestätigung der Monografien erhält die Kommission E seit 1992 durch die EU. In der ESCOP-Kommission (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) sind dreizehn europäische Mitgliedsstaaten vertreten, und es besteht eine weltweite Zusammenarbeit mit phytotherapeutischen Einrichtungen anderer Länder.

Die ESCOP wurde als europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie gegründet. Auch diese Kommission erstellt Monografien, die jedoch im Gegensatz zu den Empfeh- lungen der Kommission E international anerkannt sind. Diese werden mit SPC abgekürzt (Summary of Product Characteristics). Über hundert Monografien sind bis heute publiziert, weitere in Arbeit. Sie stützen sich zum Teil auf die Monografien der Kommission E (Deutschland ist Gründungsmit- glied der ESCOP), fallen aber wesentlich detailreicher und ausführlicher aus. Bereits veröffentlichte Monografien werden ständig aktualisiert.

Darüber hinaus initiiert und unterstützt die ESCOP klinische und experimentelle Studien. Die Kom- mission hat sich zum Ziel gesetzt, die wissenschaftlichen Grundlagen der Phytotherapie nachhaltig zu fördern. Mitglieder sind international anerkannte Experten auf dem Gebiet der Phytotherapie.

Innerhalb der ESCOP gibt es vier Ausschüsse für:

• Forschung

• Wissenschaft

• Öffentlichkeitsarbeit

• Publikationen.

Neben der offiziellen Zulassung, der ein langwieriges und teures Verfahren vorangeht (u. a. auch klinische Studien), ist es in der EU möglich, ein pflanzliches Arzneimittel als „traditionelles Arznei- mittel“ zu registrieren. Dafür muss eine mindestens dreißigjährige traditionelle Erfahrung, davon min- destens fünfzehn Jahre in einem EU-Mitgliedsland, dokumentiert und nachgewiesen werden. Auch muss das Arzneimittel als unbedenklich eingestuft sein.

Innerhalb der EMEA (European Medicines Agency = Europäische Arzneimittelagentur) existiert ein Komitee für pflanzliche Arzneimittel (HMPWP = Herbal Medicinal Products Working Party), das Listen traditioneller Anwendungsmöglichkeiten veröffentlicht. Die entsprechenden pflanzlichen Arz- neimittel müssen jedoch besonders gekennzeichnet werden, sodass der Verbraucher erkennen kann, was er vor sich hat. Dieser Ausschuss in der EMEA besteht ebenfalls aus hochrangigen Ex- perten. Er erarbeitet Leitlinien zur Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit pflanzlicher Arz- neimittel. Diese Leitlinien sollen Zulassungsbehörden und Antragstellern die Arbeit erleichtern.

WHO (World Health Organization)

Neben den Monografien der deutschen Kommission E und der europäischen ESCOP-Kommission erarbeitet auch die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, seit 1998 im Rahmen ihres Programms „Traditionelle Medizin“ Monografien für häufig verwendete Heilpflanzen. Auch die bisher etwa vierzig publizierten WHO-Drogenmonografien bestätigen die Aussagen der Kommission E, was Anwen- dungsgebiete, Nebenwirkungen und Dosierungen betrifft.

Die Monografien haben zum Ziel, Qualität und Verwendung von Arzneipflanzen international zu har- monisieren. Dabei wird auch ein besonderes Augenmerk auf mögliche Kontaminationen gelegt wie z. B. mikrobielle Verunreinigungen, Pflanzenschutzmittel oder Schwermetalle – man denke an die EHEC-Infektionen durch Bockshornkleesamen im Jahr 2011. Die angegebenen Indikationen glie- dern sich in drei Abschnitte.

Der erste Abschnitt beschreibt durch klinische Studien belegte Anwendungsgebiete, der zweite in Arzneibüchern oder Textsammlungen beschriebene und der dritte in der Volksmedizin verbreitete Indikationen. Die Publikationen sind übrigens wie die der ESCOP und der Kommission E im Handel erhältlich.